Loctite-Tage bei der Theke! :-(

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    • Loctite-Tage bei der Theke! :-(

      Ich bin gerade damit beschäftigt meinen Zweitlosi aufzubauen. Der Gute ist eigentlich in absolut neuwertigem Zustand und hat gerade eine Tankfüllung durch. Hab ihn "gebraucht" gekauft und ursprünglich stammt er von der Theke. Mein Vorgänger hat nichts daran geschraubt und alles ist noch im Auslieferungszustand gewesen. Von der Theke wurde ein 290er verbaut und da beginnt mein eigentliches Problem...

      Ich wollte gleich die Kupplung gegen eine neue Sintermetall-Kupplung tauschen und ein Loch für die Meshplate bohren. ABER irgendein Vollpfosten hat die Schrauben vom Kuglo-Gehäuse extrem mit Loctite zugekleistert. :cursing: Die Dinger sitzen bombenfest. Also mit dem Heißluftföhn erstmal alles gut aufgewärmt. Mit vollem Krafteinsatz und neuem Imbuseinsatz hab ich dann 3 Schrauben lösen können. Die Gewinde waren komplett mit Loctite zugeschi****. :nono: Die 4. Schraube wurde bei der Aktion komplett rund und hat sich keinen Millimeter bewegt. Also einen Torx eingeschlagen und es damit versucht. Leider auch erfolglos.

      Jetzt durfte der Dremel ran. Schlitz Fräsen und Schraubenzieher einschlagen. Aber auch das wieder ohne Erfolg. Leztlich hat es den Schraubenkopf halbiert.

      Mit der Trennscheibe die Reste vom Schraubenkopf abgeschnitten und dann ging zumindest der Kuglohalter runter.

      Den Schraubenstumpf habe ich dann bündig mit dem Kupplungsgehäuse abgetrennt und angekörnt. Vorher natürlich auch noch den Kupplungsmitnehmer abgebaut, um das Gehäuse vom Motor zu trennen.

      Ich dachte mit dem Bohrständer könnte ich die Schraubenreste ausbohren und dann das Gewinde nachschneiden. Keine Chance!! Die gehärtet Schraube killt jeden Bohrer. :dash: Ohne Fräse oder Drehbank geht da nix!

      Nach 3 toten Bohrern und mehreren Stunden Arbeit habe ich dann aufgegeben und mir bei Bullet ein neues Bartolone Gehäuse bestellt...

      Ich bin ja eigentlich ein Fan von Schraubensicherungslack, aber bitte an Stellen wo man ihn wirklich braucht. Am Kuglogehäuse halte ich es nicht für nötig und mache allenfalls einen Sprengring auf die Schraube. Falls es denn unbedingt sein muss, dann sparsam auftragen und nicht die Schraube darin baden! Bitte auch zwischen mittelfest und hochfest unterscheiden. So wie die Schrauben festsitzen, kann das kein mittelfester Lack gewesen sein! :cursing: :monster: :dash:

      Ich weiß nicht welche Aushilfe da geschraubt hat, aber ich musste hier gerade mal aus-:puke:
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    • Abraham ich kann deinen Ärger gut verstehen bombenfest und für die Ewigkeit eingeklebte Schrauben können einen in den Wahnsinn treiben. :dash:
      Ich habe ein ganz ähnliches Prozedere schon selbst durch und mir ist dabei so mancher böse Fluch entwichen. Der Schuldige war allerdings damals ich selbst weil ich anfangs voller Tatendrang auch maßlos mit der Schraubensicherung übertrieben habe. Da kann man sich wenigstens noch über sich selbst ärgern wie muss es einem erst gehen wenn es ein anderer verbockt hat und man es nun ausbaden darf...
      Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es muss nicht hochfeste Sicherung sein. Auch eine in mittelfester Sicherung "gebadete" und fest angezogene Schraube kann sich wie eine normal hochfest gesicherte Schraube verhalten. Deutlich besser, schneller und erfolgreicher als ein Heißluftfön ist hier ein Mini Propangasbrenner oder auch Creme Brulee - Brenner genannt. Gibts inklusive Nachfüll Gaskartusche ab etwa 12€. Man kann punktuell gezielt sehr große Hitzewirkung ausüben bis zum kurzen Glühen des Schraubenkopfes, ohne die Umgebung allzu stark mit zu erhitzen (empfindliche Teile usw, Plastik). Selbst böse eingejauchte Schrauben geben da zu 99% auf. Kurz extrem erhitzen, eine Minute die Schraube abkühlen lassen und rausdrehen.

      Habe neulich erst gesehen die Theke vertreibt die Dinger jetzt auch vielleicht besteht da ja ein Zusammenhang... :pillepalle: :rofl:
      (Ein Schelm wer hier Böses denkt...) :D
      Man geht leichtfertig in die Kneipe und kommt leicht fertig wieder raus...
    • Danke, das ist ein guter Tipp. Zum punktuellen Erhitzen ist der Heißluftfön wirklich nicht ideal.
      Ich bin ja selbst eher sparsam mit dem Loctite, nachdem das auch nicht meine erste Erfahrung mit zu fest sitzenden Schrauben war. Ein Tropfen vorne auf die Schraube reicht allemal, aber für die paar Euro werd eich mir doch noch so einen Brenner zulegen...
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    • Also ich kann nur sagen das bei meinem Fahrzeug alle, wirklich alle schrauben mit extra hochfesten sicherungsmittel mit höheren losbrech Moment gesichert wurden. Den Durch die starken Vibrationen haben sich all mögliche schrauben immer wieder gelockert mit Mittel fester Sicherung. Von daher gibt es kein allgemein Rezept. Hier muss man immer selbst entscheiden was wo und wie am besten sein wird.


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    • Man kann punktuell gezielt sehr große Hitzewirkung ausüben bis zum kurzen Glühen des Schraubenkopfes, ohne die Umgebung allzu stark mit zu erhitzen

      Eigentlich muß man in diesem den Halter erhitzen denn da soll sich das gewinde dehnen.
      In deinem Fall dehnt sich ja die Schraube und das bringt eigentlich nix. Manchmal hilft auch ein Kältespray auf die Schraube
      Der auch Two Tanks genannt wird :lol:
    • Es ist korrekt, dass man eigentlich nicht die Schraube erhitzen sollte sondern das "Objekt" drum herum, aus dem man die Schraube gerne entfernen möchte. Dann dehnt sich das Gewinde aussen aus und die Schraube sitzt "lockerer" im Gewinde. Ich hatte das jetzt beim Elcon schon ein paar mal, weil ich dort alle Madenschrauben, die die Ritzel auf den Wellen halten, mit hochfestem Loctite verschraubt habe (4 Schrauben pro Ritzel). Da muss man die Ritzel extrem erhitzen, damit man diese wieder raus bekommt und da die keinen Kopf haben ist da auch nichts mit einschlagen von Schraubendreher etc., der Innensechskant muss halten, sonst hat man verloren.

      Vom Kältespray auf die Schraube halte ich persöhnlich nichts, denn Kälte macht das Material spröde und man riskiert, dass der Schraubenkopf abbricht.
    • roadrunner71 schrieb:

      Man kann punktuell gezielt sehr große Hitzewirkung ausüben bis zum kurzen Glühen des Schraubenkopfes, ohne die Umgebung allzu stark mit zu erhitzen

      Eigentlich muß man in diesem den Halter erhitzen denn da soll sich das gewinde dehnen.
      In deinem Fall dehnt sich ja die Schraube und das bringt eigentlich nix.

      Das Gewinde so stark zu dehnen, dass die ausgehärtete Schraubensicherung den Gewindegang nicht mehr blockiert ist gar nicht möglich zumindest ist das meine Erfahrung. Metallgewinde dehnen sich bei Erwärmung ja nur um Millimeterbruchteile. Sinn des Erwärmens ist nicht bzw. kaum die Dehnung der Gewinde sondern vielmehr das Flüssigmachen der hart gewordenen Schraubensicherung.
      Ich habe es schon des öfteren so gemacht und kann bestätigen, dass es sehr wohl funktioniert. Und zwar so gut, dass ich von dieser Methode absolut überzeugt bin.
      Die Schraube und ihr Gewinde werden sehr heiß und die Sicherung weich bis flüssig. Das Gewinde um die Schraube wird natürlich auch ordentlich warm dabei. So starke Hitze dass der Schraubenkopf kurz glüht ist aber selten nötig meist reicht schon weniger.

      Habe auch die Methode mit dem Heißluftföhn und mit dem Lötkolben getestet alles kein Vergleich zum Mini Gasbrenner.
      Ein weiterer Vorteil ist, dass man diese kleinen Dinger bequem auch zur Strecke mitnehmen kann für Notfälle.
      Man geht leichtfertig in die Kneipe und kommt leicht fertig wieder raus...
    • Ich zitiere mal Matho:

      "Alu hat nen Ausdehnungskoeffizient von etwa 0,000023 pro Kelvin, Stahl etwa 0,000013.

      Gehst Du jetzt von einer Montagetemperatur beim Gehäuse von 150°C aus (vs. 20°C: Delta T = 130K) dann
      bekommst Du bei einem 6001er Lager (Aussendurchmesser 28mm) im Gehäuse dann eine Bohrungsvergrösserung von 28
      x 0,000023 x 130 = 0,084mm oder 84µ
      Das macht also Sinn, die Bohrung wird also um knapp 1 Zehntel grösser.
      Bei üblichen Überdeckungen von 20...50µ bekommst Du somit das Lager leicht von Hand montiert / reingeschoben.

      Schauen wir jetzt das Lager an: kühlt man das auf -10°C, dann haben wir ein Delta-T von 30K gegenüber
      Raumtemp (20°C)
      Rechnung: 28 x 0,000013 x 30 = 0,011mm oder 11µ oder ein starkes Hunderstel."

      Aber bei Loctite ist das Erhitzen der Schraube durchaus sinnvoll, da das Zeug bei Hitze seine Wirkung verliert. :pump:
    • Bevor hier ein Mißverständnis entsteht: Ich erhitze nach Möglichkeit die Schraube bzw. den Schraubenkopf und das Material ringsherum. Beides geht mit dem Minibrenner prima. Ich wollte nochmal den großen Vorteil des Brenners betonen, wenn es wegen nahe verbauten, empfindlichen Plastikteilen schwierig wird ringsherum zu erhitzen dann kann man prima gezielt nur mit punktuellem Erhitzen des Schraubenkopfes arbeiten, ohne dass allzuviel Hitze ringsherum abgestrahlt wird.
      Man geht leichtfertig in die Kneipe und kommt leicht fertig wieder raus...
    • renias schrieb:

      Geht ebenso mit dem Lötkolben , nur halt ohne Flamme


      Habe ich auch ausprobiert. Die kleinen 30-40W Lötkolben für Feinmechanikerarbeiten wie mal eben eine Kabelverlängerung ans Killswitch löten usw. sind dafür aber meist zu schwach und es dauert halt. Und als mobile Lösung zum Mitnehmen an die Strecke usw. ist ein Lötkolben ungeeignet. Die paar Taler (ca. 12€ inkl. Gaskartusche zum Nachfüllen) für einen Mini Gasbrenner sind meiner Meinung nach eine der besten Investitionen überhaupt. Ich will das Ding nicht mehr missen.
      Man geht leichtfertig in die Kneipe und kommt leicht fertig wieder raus...
    • Dass wir uns richtig verstehen, auch ich unterstreiche Absolut die Verwendung vom Brenner. Ich verwende ausschliesslich einen Minibrenner, und zwar diesen hier: lidl.de/de/cfh-mini-brenner-mb-010/p45801
      Bei uns kommt zusätzlich dazu, dass wir keinen Strom auf dem Platz haben, somit ist man auf etwas mechanisches angewiesen. Die Temperaturen eines solch kleinen Brenners reichen völlig aus, um schrauben zu lösen. Nur dass ich wie gesagt nicht die Schraube erhitze, sondern das drumrum ;) Ob das extra harte und Hitzebeständige Loctite bei diesen Temperaturen wirklich wieder "flüssig" wird bin ich mir unsicher, denke es eher nicht, wahrscheinlich macht es wirklich die Dehnung des gewindes. Denn die Schrauben lösen sich immernoch nur schwer, auch mit starkem erhitzen.

      Ich bestreite nicht, dass Deine Methodik nicht funktioniert, ich sage eigentlich nur, dass es von der Logik her eigentlich falsch ist.
    • Alles gut wir sind ja zum Erfahrungsaustausch hier und ich nehme jeden Rat gern an. Werde zukünftig wo immer es geht nur um die Schraube herum erhitzen statt die Schraube direkt mit einzubeziehen. Dass es hitzebeständiges Loctite gibt wusste ich bis eben dein Hinweis kam zum Besipiel auch nicht ich kann nur von meiner Erfahrung mit mittelfester, nicht hitzebeständiger Sicherung sprechen.
      Man geht leichtfertig in die Kneipe und kommt leicht fertig wieder raus...