Warum Regler "ESC" oft Defekt gehen - Ausführlich von MGM erklärt !!!

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    • Warum Regler "ESC" oft Defekt gehen - Ausführlich von MGM erklärt !!!

      Servus zusammen, ich mache mir nunmal die Mühe für alle Elektro interessierten einen größeren Bericht hier einzufügen. Meine Persönliche Meinung dazu, hat mir viel aufgezeigt und ich konnte etwas daraus lernen!

      Es geht darum, das man ja immer wieder davon hört bzw. selbst erlebt hat warum sehr oft die Regler in Elo Fahrzeugen defekt gehen. Hierzu habe ich im Netz eine sehr ausführliche Erklärung der Firma MGM gefunden "wurde ins Deutsche übersetzt, nicht von mir". Sogar mit Versuchs Beispielen. Hier geht es Hauptsächlich darum, warum Regler bei Bremsen abrrauchen! Wie gesagt für etwaige Fehler oder ähnlich kann ich nix, da nur kopiert.


      Anfang:

      Übersetztung von der MGM Homepage: mgm-compro.com/index.php?tid=c…sed-by-braking-with-motor Seite aktuell nicht mehr erreichbar

      Das Bremsen kann einer der Gründe sein die zu einer Beschädigung oder kompletten Zerstörung des Controllers führen können. Diese Beschädigung ist nicht vergleichbar mit z.B. der Verpolung des Antriebsakkus und deshalb ist es wichtig es im Detail zu erklären. Wenn man sich mit dem Mechanismus auskennt ist es einfacher Probleme zu vermeiden. Das Überleben des Controllers hängt beim Bremsen von einigen Faktoren ab. Das beginnt mit, dem Motor, der Drehzahl, Model und Gewicht, Untersetzung, Qualität und Zustand der Akkus und auch der Kabel und Stecker. Die Bremsstärke ist ebenfalls ausschlaggebend. Das sind alles Punkte die extreme Auswirkungen auf den Controller haben können.

      Im Test wurden folgende Akkus verwendet: und die benutzten Motoren waren:
      a) Kokam K5000/30C/6s a) ACS 18/20-100 MP JET
      b) K4800/20C/6s b) NEU 1521/1D/F
      c) another 5Ah battery, not very quality

      Für den Test wurde ein älterer Typ des TMM12032-3 (120A, 45V) verwendet. Ein vereinfachtes Anschlussschema ist in den folgenden 2 Bildern zu sehen. Zur Verdeutlichung werden Spannung, Strom und Widerstand angezeigt (kurze Anschlüsse, Akku mit sehr kleinem Innenwiderstand, mittlerer Bremsstrom)
      In Fig. 1 ist die Situation zu sehen wenn der Motor während des Betriebs, Strom von dem angeschlossenen Akku zieht. Der Strom fließt von dem Akku, mit der Spannung (UINNER) durch den Controller, durch den Innenwiderstand des Akkus, der Kabel und der Steckverbindungen (Rbattery + Rconductor) in einem Kreislauf. An diesen Widerständen geht Spannung verloren, um welche die Eingangsspannung am Controller (UCONTROLLER) geringer ist als die Akkuspannung (UINNER). Je größer der Strom und je größer die Widerstände sind um so mehr Spannung geht verloren.

      Fig. 1.jpg

      Eine ganz andere Situation beim Bremsen (Fig. 2). In dem Fall verhält sich der Motor zusammen mit dem Controller wie ein Generator und Strom fließt zum Akku. Wieder müssen die Widerstände (Rbattery + Rconductor) im Stromkreislauf zusammengezählt werden. Weil die Richtung des Stromflusses jetzt gegenläufig ist, ist ebenfalls der Spannungsabfall über die Widerstände entgegengesetzt und muss zu der Akkuspannung hinzuaddiert werden. Das ist der Grund warum beim Bremsen die Eingangsspannung am Controller steigt. Wenn die Spannung nun erheblich höher ist als der Wert für den die Bauteile des Controller ausgelegt sind tritt leicht eine Beschädigung ein – anscheinend grundlos.

      Fig. 2.jpg

      Versuchsaufbau mit folgenden Komponenten und Werten:

      • -Hochwertige 2 x 3s Lipopacks
      • -Kabel zwischen den Packs 32cm
      • -Kabel zum Controller 32cm
      • -Die Kabel haben den Querschnitt 2,5mm² und 4mm²
      • -Der Kabelwiderstand beträgt 4mΩ
      • -Die 4 Stecker haben zusammen einen Widerstand von 1mΩ
      • -Der gesamte Widerstand von Akkus, Kabeln und Steckern ist 170 mΩ


      Fig. 3.jpg


      Die Situation ist kritisch, wir können sehen, dass die Eingangsspannung am Controller auf 42V gestiegen ist. Wenn ein Controller für 6 Lipos benutzt worden wäre, der maximal 30V aushalten kann, wäre er bei der ersten Bremsung komplett zerstört worden. (Der Spannungsanstieg beträgt 17,5V, bei einem relativ geringen Bremsstrom von nur 80A)

      Wenn ein besserer Akku mit nur 80mΩ Innenwiderstand benutzt wird, mit kürzeren Kabeln, ist die Situation zwar besser, aber keineswegs befriedigend. Die Spannung erhöht sich nur um 12,5V wenn beinahe mit dem doppelten Strom von 140A gebremst wird. Trotzdem würde das eine Controller für 6 Lipos nicht überleben. Überflüssig zu sagen, dass wenn wir nicht, oder sanfter bremsen würden keine Probleme auftreten. Die Situation ist in Bild 4 abgebildet.

      Fig. 4.jpg


      In beiden Fällen reicht eine einzige intensive Bremsung um den Controller schnell zu beschädigen und das bereits nach wenigen Metern.

      Das Paradoxe ist, je besser der Controller ist (mehr Leistungstransistoren und dickeres Kupfer in den Leiterbahnen) um so schlimmer ist die Situation. Der als Generator arbeitende Motor verursacht einen hohen Stromfluss zum Akku. Wegen dem hohen Spannungsabfall am Innenwiderstand des Akkus, der Kabel und der Stecker steigt die Eingangsspannung (UCONTROLLER) am Controller gefährlich an. Das heißt, die Zerstörung des Controllers ist wahrscheinlicher, wenn nicht genug Reserve in der Spannungsdimensionierung ist.
      Wie kann das Problem gelöst werden. Es gibt 3 bzw. 4 Möglichkeiten.

      a)Benutze Akkus die einen wirklich geringen Innenwiderstand haben. Es reicht nicht aus wenn der Hersteller die Akkus mit „high Cs“ auszeichnet und sie hohe Ströme liefern können. Zum Beispiel ein Akkupack aus A123 Zellen, welches ohne Beschädigung hohe Ströme liefern kann, hat aber einen sehr hohen Innenwiderstand. Außerdem ist es notwendig, dass die Kabel zwischen den Akkus und dem Controller so kurz wie möglich sind und nur hochwertige Stecker benutzt werden. Damit sind keine 4mm Gold Bananenstecker oder Dean Stecker gemeint, sondern mindestens MP JET 3.5mm, besser noch 5,5 oder 6,0mm Steckverbindungen. Kabel mit einem Querschnitt von mindesten 4mm² und qualitative Lötstellen sind Voraussetzungen. Trotzdem, sogar Akkus mit einem kleinen Widerstand, können in Kombination mit sehr leistungsfähigen Motoren und schweren Modellen nicht ausreichen. Auch mit sehr guten Akkus können Spannungen generiert werden die zu hoch für den Controller sind.

      b)Benutze Controller für höhere Spannungen als es notwendig erscheint (bei 6 Lipos benutze Controller für 8)

      c)Benutze ein „controlled shunt load“ für den Stromfluss bei Teilbremsungen. Zusatzmodul für Controller – in der Entwicklung

      d)Bremse vorsichtig – das ist in der Praxis natürlich manchmal schwierig

      Die sicherste Methode ist b) aber a) reicht in den meisten Fällen. Die reale Situation in einem Model zu Messen ist mit den normalen Mitteln schwierig, wenn man aber mit einer maximalen Zellenzahl arbeitet (z.B. 5 und 6 Lipos für einen 6 Lipo Controller), ist es sicherer eine Kombination aus a) und b) zu benutzen. Das ist Controller für höhere Spannung und gleichzeitig die besten Akkupacks zu nehmen. Beziehungsweise eine Kombination von a) und c) sofern ein Zusatzmodul, vom seinem Gewicht und Maßen her praktikabel ist.

      Anmerkung zu den Kabeln:

      Bitte beachte, dass Kabel mit einem Querschnitt von 4mm² und einer Gesamtlänge von 20cm ( 2 x 5 cm an den Akkus und 2 x 5cm am Controller), mit einem Gesamtwiderstand von nur 1mΩ, bei einem Strom von 140A, einen Verlust von 19Watt erzeugen. Wenn man die Länge der Kabel nicht beachtet und z.B. 60cm benutzt steigen die Verluste auf 57Watt. Das ist vergleichbar mit einer 60Watt Glühbirne.

      Ein noch größeres Problem als der ohmsche Widerstand, ist bei langen Kabeln ihre Induktivität, welche den induktiven Widerstand bei Wechselspannung erhöht und die ganze Situation noch extrem verschlechtert. Das ist der Grund warum ein externen Kondensator als Filter zwischen Akku und Controller notwendig ist.

      Seite 4-1.jpg

      Seite 5-1.jpg

      Es ist einleuchtend, dass kraftvolle Motoren beim harten Bremsen, Controller für 6 Zellen extrem gefährden können, sogar mit sehr guten Akkus (Spannungsspitzen von 34,4V). Ein Weg um das zu vermeiden wäre die Benutzung von 6S/2P Packs um den Innenwiderstand der Akkus zu senken, oder einen Controller für höhere Spannungen zu benutzen, oder eine Kombination von beidem.

      Seite 6.jpg

      Fig. 11.jpg


      Dieser Akku kann nicht zusammen mit dem Motor benutzt werden.

      Die Spannung steig bis auf 39V beim Bremsen. Das würde sofort zu einer Zerstörung eines 6 Zellen Controllers führen, Controller für 8 Zellen wären am Limit
      Dateien
      • Fig. 12.jpg

        (27,33 kB, 4 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • Seite 8.jpg

        (112,35 kB, 2 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • Teil 2:

      Nach dem Anschluss von 2 BZW50-22 TRANSIL Dioden parallel zum Controller (das sind 2 x 5000W und 2 x 127A, bis zu 1177A) und einer Bremsung, brannten beide Dioden und beide hatten einen Kurzschluss. Gefolgt wurde das von einem entlöteten Kabel bei der Überhitzung durch den extremen Strom. Zum Glück ist dem Akku nichts passiert. Der Controller konnte durch den Kurzschluss der Dioden überleben. Offensichtlich können Maßnahmen dieser art nicht vor der Überspannung beim Bremsen schützen.

      Fig. 12.jpg

      Situationsanalyse

      Es ist nicht möglich, Bauteile wie die TRANSIL zu benutzen um die Spannungsspitzen beim Bremsen zu reduzieren, wenn ein schlechter Akku benutzt wird – die Energie in dem Prozess ist zu hoch.

      Deshalb ist es notwendig akkus mit geringem Innenwiderstand zu benutzen, die Kabel mit dem größten Querschnitt und der kürzesten Länge, qualitative und gut dimensionierte Stecker auch die Controllerspannung zu überdimensionieren, besonders wenn zu erwarten ist, dass er an seinem Spannungslimit arbeiten muss.

      Das erklärte Phänomen während des bremsen basiert auf physikalischen Prinzipien und der Controller kann es nicht signifikant beeinflussen. Deshalb ist es notwendig es zu respektieren und die Dimensionierung des Controllers daraufhin abzustimmen.

      Die nächste Möglichkeit ist den „controlled shunt load“ zu benutzen – punkt c)

      Seite 8-1.jpg

      Das ist die gleiche Situation wie in Bild 4 und 5

      Der Bremsstrom sinkt von 425A Auf 320A. Der Spannungsanstieg verringert sich von 10,3V auf 7,2V. Das Zusatzmodul ist auf 30V eingestellt und der Strom beträgt ca 100A. Der Betrieb erfolgt an einem 200A Modul.
      Appendix

      Um wenigstens einen Anhaltspunkt über die Akkus zu bekommen, kann man auch zuhause eine einfache Messung durchführen. Der Widerstand der Kabel und Stecker wird dabei nicht berücksichtigt.

      1) Messung der Akkuspannung an den Anschlüssen ohne Belastung – dabei wird (UINNER) ermittelt.
      2) Den Leistungswiderstand an den Akku anschließen und die Spannung (UAPPLIED) messen, zur gleichen Zeit auch den Stromfluss des Akkus. Dabei zügig vorgehen denn der Widerstand wird sich aufgrund der Überlastung sehr schnell erwärmen. Wenige Sekunden reichen bereits für die Messung.
      3) Den Innenwiderstand des Akkus bestimmen Rbat. = (UINNER - UAPPLIED) / I

      Zum Beispiel, wenn ein 100mΩ Widerstand benutzt wird, ist der Strom an einem 6 Zellen Akku zwischen 80 und 150A. Das genügt für die Messung. Ein solcher Widerstand kann einfach hergestellt werden aus 10 parallel geschalteten 1Ω/10W Widerständen, wie sie in jedem Elektronikgeschäft erhältlich sind.

      Am besten ist es den Strom mit einem Zangenamperemeter zu messen, die Spannung kann mit einem gewöhnlichem Voltmeter erfasst werden.

      Fig. 15.jpg

      Der Innenwiderstand gibt keine vollständige Auskunft über das Impuls Kurzschlussverhalten, aber er kann als guter Anhaltspunkt benutzt werden um Akkus miteinander zu vergleichen. Meisten Spielen die chemischen Reaktion innerhalb der Zellen eine Rolle. Ein weiteres störendes Teil sind die Filterkondensatoren, welche während des Bremsvorganges einen Teil der Energie absorbieren.

      Rbat. = Innenwiderstand des Akkus

      In den nächsten Bildern ist zu sehen wie der Innenwiderstand der Akkus mit dieser Methode bestimmt wurde. Damit das Ergebnis besser erkennbar ist wurde eine Oszilloskop zur Aufzeichnung benutzt.

      Seite 10.jpg

      Seite 11.jpg
    • Super Erklärung danke, aber wenn ich das alles Lese, habe ich ja keine Lust mehr auf Elo. Zu kompliziert und komplex was man da alles machen und beachten muss. Und bleibt trotzdem Elektronik und kann auch einfach mal so abrauchen ohne Erklärung wenn man Pech hat.
      Das man einige Sachen beachten soll ist schon klar, wie gute Lipos, vernünftige Kabel und Stecker bzw. Löten und auch die KV sollte zum Regler passen.
      Beim Lehner Motor gibt es ja auch nur 2 Pole, hat den Vorteil, das der Regler weniger rechnen muss.
      Auch das übermässiges und heftiges Bremsen den Regler gut fordert, sollte bekannt sein. Hier spielt natürlich auch das Gewicht eine Rolle oder externes BEC...
      Und wenn mein Regler mal wirklich abrauchen sollte, hole ich mir für 200 Euro einen neuen. Gut deiner kostet 1100 Euro, hoffe du machst alles richtig :phat:
      Kühlung sollte natürlich auch gegeben sein.
    • Ich sehe das ganze entspannt. Elo Technik ist mir nicht neu. Bevor ich vor Jahren mit dem 1:5r Zeug angefangen hatte, bin ich Helios geflogen. 550er & 700er. Da waren auch 6s und 12s im Betrieb.

      Dennoch zeigt der Lange Text mal auf, was eigentlich genau das Problem ist! Den zufiele Leute im großen weiten Netz labbern einfach immer etwas ohne richtiges Fundament. Deswegen bin ich froh solche Dinge zu finden und daraus lernen zu können.

      Ich hatte auch vor ein paar Tagen angefangen mich etwas einzulesen wie ein Regler an sich funktioniert...also Steuerung, Signale usw. Allerdings habe ich hier dann das Handtuch geworfen, das is soviel Elektro Technik und Mathematik die ich nicht mehr Checke. Aber gut man kann nicht alles wissen.

      Natürlich werde ich den 5T mit Mechanischer Bremse betreiben, das war auch schon vorher klar. Ebenso werde ich viele gute Dinge verbauen um die Kühlung zu gewährleisten. Aber dazu im anderen Thread mehr.
    • Das beim Bremsen der Motor als Generator arbeitet und den Regler überlastet, ist ja nicht neu. Und die mechanische Bremse hier ein muss, was den Motor aber nicht davon abhält, noch immer kurz als Generator zu wirken.
      Eigentlich würde ein bl- Twin Sinn machen. Statt 8s lipopower an nur einem auf Max. 8s ausgelegtem Regler zu betreiben, 2x 8s regler mit je nur einem 4s lipo. Da hätte man dann auch die angesprochene Reserve beim auftretendem rekupieren.
      Grössere Toleranzen in der Synchro der Regler schließe ich jetzt mal aus.
      Nur ein verheizter Losi ist ein guter Losi :spiteful:

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    • Das ginge nur über andere Motoren, Ritzel oder ein zentrales Getriebe.
      Ich liebe zwar Leistung, aber alles was über 10s geht, halte ich für sinnlos, was den Kosten/Nutzen Faktor angeht.
      Und von 2 Minuten Videos vom auf- und abfahren auf der Wiese oder Strasse halte ich nicht viel :D
      Mach mal bitte nen paar 20min runs mit paddles in der Grube...dann traue ich mich auch, in die reglermenschen von mgm, mein Geld zu investieren.
      Die können von mir aus Boote auf mach 1 beschleunigen, der Losi ist da ne ganz andere Geschichte.
      Nur ein verheizter Losi ist ein guter Losi :spiteful:

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